Erstmal einige Zahlen zu der Tour:
1904 km sind ELa und ich geradelt- ich habe 8 mal in Jugendherbergen, 2 mal bei meinem Bruder in München, 1 mal in einem Gästehaus in Köln und 12 mal im Zelt auf einem Campingplatz übernachtet.
Auf der Fahrt habe ich für die Übernachtungen 627,85 € ausgegeben. Für Essen und Trinken waren es 379,- €. Dazu kamen noch für die Fähren 10,20 €, für den Messebesuch in Karlruhe 15,- €, für das Rad 56,- € Bremsbeläge und Arbeit und 10,- € weil ich den Schlüssel vom Campingplatz Eltville zu spät abgegeben habe. – Also zusammen 1098,05 €. in 24 Tage.
Insgesamt betrachtet war die Tour eine tolle Herausforderung auf die ich im nachhinein sehr stolz bin sie gemeistert zu haben. Besonders ELa ist mir sehr vertraut geworden und ich möchte das Lastenrad nicht mehr missen. Was war jetzt gut und was war grenzwertig? Fangen wir mit dem Grenzwertigen an. Die Hitze machte mir an manchen Tagen schon zu schaffen, besonders das Bunkern von Wasser. Nicht überall bekam man frisches Wasser zu kaufen oder man mußte große Umwege radeln. Leider bin ich nicht selber auf die Idee gekommen, den Friedhof zu besuchen um dort Wasser nachzufüllen, gekommen. Auch ELa hatte so seine Schwierigkeiten besonders 3mal mußte ich das Rad schieben. Erst bei Lorch durch eigenes Verschulden, dann in Derchingen kurze vor dem Ende der Steigung gab der Turbo auf und am Fichtelberg das Gleiche kurz vor dem Gipfel 50 bis 100 Meter schieben. (Die Schiebehilfe hat versagt) Das Zelten war auch so eine Sache. Von den 12 mal war die Hälfte eine Herausforderung. Meine Isomatte bzw. Luftmatratze war für den steinigen Boden zu dünn und der Schlafsack muß erneuert werden. Problem war oft – tagsüber waren es 26 bis 30 Grad und nachts dann plötzlich 8 bis 10 Grad, für den Körper eine Herausforderung – ich fror ganz schnell und der harte Boden setzte meinem Körper zu. Ich brauchte immer eine Stunde Frühgymnastik für Senioren im Alleingang, um wieder Radelfitt zu werden. Vielleicht sollte ich auch nicht solche langen Strecken am Tag zurücklegen. Ein Reinfall war auch mein Vorhaben mehr Praktisches über Tinyhäuser zu erfahren. In Karlsruhe fehlten mir die Modelle von Tinyhäusern für ältere Personen die barrierefrei sind. Hinzu kommt, dass die bürokratischen Hürden noch sehr hoch sind. Mehlmeisel, die erste Siedlung, wo ich erhofft hatte mehr zu erfahren, war für Besucher geschlossen und nur Samstags nach Anmeldung für Besucher zugänglich. Trotzdem möchte ich die Idee weiter verfolgen, es fehlen nur Mitstreiter. Jetzt zu den guten Dingen. Bei der ELa-Tour fühlte ich mich irgendwie frei. Viele schöne Gespräche geführt, kleine Freundschaften geknüpft mit denen man sich hoffentlich mal in Egen 4 wieder trifft. Viele Anregungen für den Spaßfaktor Leben im Alter bekommen – mal schauen was daraus wird. Das Leben im Tinytinytinyhaus – Zelt – zeigte mir was für mich möglich ist und das ich mich sehr frei fühlte. Außerdem fand ich, dass Campingplätze sehr sicher und ein schöner Ort der Kommunikation sind. Auch in den Jugendherbergen fand ich mich sehr gut aufgehoben und war nicht alleine, wenn ich es nicht wollte. Durch Deutschland zu radeln ist toll, weil es ein schönes Land mit vielen Facetten und Landschaften ist.
Danke an alle, die sich in Gedanken mit mir aus den Weg gemacht haben.
Vielleicht mache ich mit 75 noch einmal eine Tour an die Küsten.
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